Der Volksentscheid der Iren brachte einen klaren Sieg für die "Yes"-Kampagne zur Verfassungsänderung. Damit können künftig auch Lesben und Schwule heiraten.
Beim Referendum über die gleichgeschlechtliche Ehe in Irland haben die Befürworter gewonnen. Das Votum markiert eine dramatische Verschiebung der gesellschaftlichen Werte in der traditionell katholisch-konservativen Gesellschaft. Irland ist die erste Nation, die die Möglichkeit von Eheschließungen gleichgeschlechtlicher Paare per Volksentscheid einführt.
"Das ist ein großer Tag für Irland", sagte Gesundheitsminister Leo Varadkar. "Für mich persönlich ist das nicht nur ein Referendum, sondern eine soziale Revolution."
Die Regierung, die sich vehement hinter die Verfassungsänderung gestellt hatte, traf den Nerv des Volkes auf den Punkt. Das Referendum zur Homo-Ehe war auch ein Sieg für die direkte Demokratie in Irland. 60 000 Menschen hatten sich eigens für die Abstimmung ins Wählerregister eintragen lassen. 3,2 Millionen Iren waren am Freitag zur Stimmabgabe aufgerufen. Regierungsvertreter bestätigten eine Wahlbeteiligung von über 65 Prozent. Vor allem junge Wähler waren aus dem Ausland nach Irland zurückgeflogen, um von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. "Eine ganze Generation ist politisiert worden", sagte Kommunikationsminister Alex White."